Amphetamine erhöhen Risiko für Schlaganfall

05.03.2025

Eine große Studie aus den USA belegt: Stimulanzien wie Amphetamin oder Methamphetamin erhöhen das Risiko für Blutungen und Verstopfungen von Hirngefäßen.

Bild: Tunatura / istockphoto.com

Plötzlich hängt der Mund schief oder ein Arm ist kraftlos. Manchmal setzen heftige Kopfschmerzen ein oder das Gesichtsfeld engt sich ein. Dies sind nur einige der typischen Anzeichen eines Schlaganfalls. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall zählt jede Minute. Im Zweifelsfalle sollte umgehend die Notrufnummer 112 angerufen werden.

Konsumentinnen und Konsumenten von Stimulanzien wie Amphetamin oder Methamphetamin sollten besonders wachsam sein, wie eine aktuelle Studie aus den USA nahelegt. Ihr Risiko für zwei unterschiedliche Arten von Schlaganfällen sei demzufolge bedeutsam erhöht.

Bei einem Schlaganfall ist der Blutfluss im Gehirn unterbrochen. Ursache ist entweder ein Blutgerinnsel, das zu einer Verstopfung eines Gefäßes führt oder ein Gefäßriss, bei dem Blut ins Gehirn austritt. Der Schlaganfall wird bei einer Verstopfung als „ischämisch“ und bei einem Riss als „hämorrhagisch“ bezeichnet.

Große Fall-Kontroll-Studie mit Daten von rund 17 Millionen Menschen

Die meisten wissenschaftlichen Belege gab es bislang für einen Zusammenhang zwischen hämorrhagischen Schlaganfällen mit dem Konsum von Amphetamin oder Methamphetamin. Außer einigen Fallberichten gab es bislang jedoch keine großen Studien zu der Frage, ob auch das Risiko für ischämische Schlaganfälle durch Amphetamine erhöht ist. Ein Forschungsteam aus den USA hat sich zur Aufgabe gemacht, diese wissenschaftliche Lücke zu schließen.

Studienleiter Cheran Elangovan und sein Team hatten Zugriff auf Krankenakten aus 31 Bundesstaaten der USA. Der Datenpool umfasste Informationen von rund 17 Millionen Patientinnen und Patienten. Unter den Personen, die wegen eines Schlaganfalls behandelt wurden, waren 4.821 bei denen auch eine Konsumstörung wegen Stimulanzien diagnostiziert wurde. 542.618 Personen hatten einen Schlaganfall, aber keine Konsumstörung. Beide Gruppen wurden im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie miteinander verglichen.

Konsumierende Frauen haben höheres Schlaganfallrisiko als Männer

Den Ergebnissen zufolge ist das Risiko für beide Typen von Schlaganfällen erhöht, wenn die Person Stimulanzien konsumiert, und zwar um das 1,8-fache für Blutungen und um das 1,3-fache für Verstopfungen. Das Geschlecht spielt hierbei auch eine Rolle. Für Frauen mit Stimulanzienkonsum ist das Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle um das 2,3-fache erhöht. Bei konsumierenden Männern ist das Risiko „nur“ um das 1,3-fache erhöht.

Zudem stellten Elangovan und sein Team fest, dass Personen mit Amphetaminkonsum länger als andere Patientinnen und Patienten im Krankenhaus behandelt werden und häufiger an den Folgen des Schlaganfalls versterben. Letzteres gilt jedoch nur für hämorrhagische Schlaganfälle, also für Gefäßrisse im Gehirn.

Anzumerken ist, dass die Personen mit Amphetaminkonsum deutlich jünger waren als die übrigen Patientinnen und Patienten mit Schlaganfall. Das Forschungsteam mahnt daher, dass Amphetamine schon bei jungen Menschen lebensbedrohliche Herzkreislauferkrankungen verursachen könnten.

 

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