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04.02.2011
Saufen bis der Arzt kommt, diese Devise scheint für immer mehr Menschen in diesem Land zu gelten, besonders für 15- bis 20-Jährige. Laut Angaben des Statistischen Bundesamt hat es 2009 in dieser Altersgruppe gegenüber 2008 einen Anstieg um 4,3 Prozent bei den Krankenhauseinweisungen gegeben. Doch nicht nur Jugendliche finden sich nach dem Zechgelage in der Notaufnahme wieder.
Bild: polenzwerg / photocase.com
Im Jahr 2009 wurden rund 26.400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 20 Jahren aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist das ein Anstieg von 2,8 Prozent gegenüber 2008. Allerdings ist die Zunahme ausschließlich auf die Gruppe der 15- bis 20-Jährigen zurückzuführen. In dieser Altersgruppe hat es 2009 einen Anstieg um 4,3 Prozent gegenüber 2008 gegeben, während sich bei den 10- bis 15-Jährigen ein Rückgang um 4 Prozent abgezeichnet hat.
„Die rückläufigen Zahlen der Krankenhauseinweisungen bei den 10- bis 15-jährigen Kindern lassen mich jedoch hoffen, dass eine dauerhafte Trendwende zu erreichen ist“, sagt die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dykmans anlässlich der veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts. „Diese positive Entwicklung bei den Kindern - minus 4 Prozent - zeigt, dass eine Umkehr möglich ist. Hierzu tragen auch Ausweiskontrollen und Testkäufe beim Alkoholverkauf, aber auch die zielgerichteten Präventionsmaßnahmen der BZgA bei.“
Ein Blick auf die vollständigen Krankenhausdaten macht auch deutlich, dass die ansteigende Anzahl an Alkoholvergiftungen nicht nur ein Phänomen Jugendlicher ist. Vor allem junge Erwachsene im Alter zwischen 20 und 30 Jahren schauen offenbar immer tiefer ins Glas. 2009 lag der Anstieg der Krankenhauseinweisungen gegenüber dem Vorjahr bei über 8 Prozent. Der Vergleich zum Jahr 2000 fällt besonders drastisch aus: Um 194 Prozent ist die Anzahl der stationär behandelten Alkoholvergiftung bei den 20- bis 25-Jährigen gestiegen!
Auch Erwachsenen im fortgeschrittenen Alter ist das Komasaufen nicht unbekannt. Im Altersbereich 55 bis 60 Jahre beispielsweise waren 2009 zehn Prozent mehr Menschen wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus als noch 2008. Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Anzahl an Einweisungen unter älteren Erwachsenen insgesamt betrachtet deutlich geringer ausfallen, als bei jungen Erwachsenen. Während es 2009 bei den 55- bis 60-Jährigen rund 7.500 Einweisungen gab, waren es über 11.000 20- bis 25-Jährige, die ihren Rausch unter ärztlicher Aufsicht ausschlafen „durften“.
Die Zahl der Alkoholvergiftungen schwankt zudem nicht nur je nach Altersbereich, auch auf Ebene der Bundesländer gibt es große Unterschiede. Deshalb wird Mechthild Dykmans auch die Drogenbeauftragten der Bundesländer zu einem Gespräch einladen, um die Ursachen zu erforschen.
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