Alkohol keine Schlafhilfe

24.04.2015

Alkohol vor dem Einschlafen ist keine gute Idee. Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass der Tiefschlaf durch Alkohol gestört wird. Tagesmüdigkeit und geringere Leistungsfähigkeit sind die Folge.

Junger Mann gähnt und stützt seinen Kopf mit der Hand

Bild: © istock.com / knape

Alkohol hat eine entspannende Wirkung, indem es die Aktivität des Neurotransmitters GABA verstärkt. Denn GABA hemmt zahlreiche Prozesse im Gehirn. Die entspannende Wirkung von Alkohol kann daher auch das Einschlafen fördern. Ein australisches Forschungsteam hat nun experimentell nachweisen können, dass die Schlafqualität dadurch jedoch abnimmt.

Alkohol im Schlaflabor

Studienleiter Christian Nicholas und sein Team überprüften die Wirkung von Alkohol im Schlaflabor. 24 junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 21 Jahren nahmen daran teil. Alle waren gesund, tranken nur selten Alkohol und hatten üblicherweise keine Schlafprobleme. Vor dem Schlafengehen bekamen die Teilnehmenden eine bestimmte Menge Alkohol zu trinken. Die Menge war für jeden Teilnehmenden so kalkuliert, dass sie bei einem Atemtest im Schnitt etwa 0,8 Promille erzielten.

Während die Probandinnen und Probanden schliefen, wurden ihre Hirnströme mit einem Elektroenzephalogramm (EEG) gemessen. Normalerweise zeigen sich charakteristische Messwerte in bestimmten Schlafphasen. Es zeigte sich, dass vorheriger Alkoholkonsum ein Hirnstrommuster im Tiefschlaf erzeugt, dass auf eine untypische Aktivierung hindeutet. Diese Aktivierung sei vergleichbar mit störenden Hintergrundgeräuschen, von denen man zwar nicht aufwacht, die aber die Schlafqualität mindern. Alkohol bewirkt somit, dass der Schlaf weniger erholsam ist.

Regeneration wird gestört

Personen, die vor dem Schlafen Alkohol trinken, sollten sich daher bewusst machen, dass die Schlafqualität abnimmt, erklärt Christian Nicholas. Der Schlaf habe wichtige regenerative Funktionen für das Gehirn. Schlaf dient der Erholung. Wird die Regeneration gestört, wirke sich dies nicht nur auf das Tagesbefinden aus. Das Gehirn funktioniert dann einfach nicht mehr so gut, was sich beispielsweise auch auf das Lernen und das Gedächtnis auswirken könne. Dies könne insbesondere bei jungen Erwachsenen, die sich noch in der Ausbildung oder im Studium befinden, Nachteile nach sich ziehen.

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