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13.05.2020
Seit fast einem Jahr sind E-Scooter im Straßenverkehr erlaubt. Unfallzahlen belegen, dass Nutzende vergleichsweise häufig Alkohol getrunken haben.
Bild: kallejipp / photocase.de
E-Scooter gehören inzwischen zum Stadtbild vieler Großstädte. Manche der elektrisch angetriebenen Roller stehen ordentlich aneinandergereiht auf dem Gehweg, andere sind bunt verstreut. Seit Juni 2019 ist es in Deutschland erlaubt, mit einem E-Scooter am Straßenverkehr teilzunehmen. Das Mindestalter liegt bei 14 Jahren.
Was dem einen oder der anderen vielleicht nicht bewusst ist: Für E-Scooter gelten dieselben rechtlichen Rahmenbedingungen wie für andere Kraftfahrzeuge, und dazu gehören auch Promillegrenzen im Straßenverkehr. Die Strafe für alkoholisiertes Fahren mit einem E-Scooter orientiert sich somit an den Regeln für das Autofahren unter Alkoholeinfluss.
Menschen, die mit einem E-Scooter in einen Unfall verwickelt sind, scheinen ersten Meldungen zufolge aber vergleichsweise häufig alkoholisiert zu sein. In den ersten fünf Monaten nach Einführung der E-Scooter meldete die Polizei Köln insgesamt 104 Verkehrsunfälle mit 109 Verletzten unter Beteiligung von E-Scootern. Von den 109 Verletzten stand ein Drittel unter dem Einfluss von Alkohol.
Zusätzlich registrierte die Polizei Köln im gleichen Zeitraum 178 E-Scooter-Fahrten unter Alkoholeinfluss. In 13 weiteren Fällen standen die Fahrerinnen und Fahrer unter dem Einfluss anderer berauschender Mittel. Auch die Polizei Berlin meldete, dass Trunkenheit eine der Hauptursachen für Unfälle bei der Nutzung von E-Scootern ist.
Erste Studien liefern Erkenntnisse darüber, welche Verletzungen bei Unfällen mit E-Scootern auftreten. In einer aktuell veröffentlichten Studie untersuchen Benjamin Breyer und sein Team Daten aus den USA aus dem Zeitraum 2014 bis 2018. Der Studie zufolge haben sich beinahe ein Drittel der Patientinnen und Patienten Verletzungen am Kopf zugezogen. Damit enden Unfälle mit dem E-Scooter mehr als doppelt so häufig mit einer Verletzung am Kopf als Unfälle mit dem Fahrrad. Nach Angaben des Forschungsteams nutzen Personen, die E-Scooter fahren, vergleichsweise selten einen Helm. Dies sei aber angesichts des erhöhten Risikos für Kopfverletzungen angeraten.
Breyer und sein Team weisen darauf hin, dass die Studie keine Informationen dazu gibt, ob die Personen vor dem Unfall mit dem E-Scooter Alkohol konsumiert hatten. In Anbetracht der Zahlen aus Köln und Berlin muss aber davon ausgegangen werden, dass Alkohol hier eine Rolle gespielt haben könnte.
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