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18.09.2019
Eine Studie unter den Fans der elektronischen Tanzmusik zeigt auf: Je häufiger sie feiern, umso höher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie schlechte oder sogar gefährliche Erfahrungen mit Drogenkonsum machen.
Bild: Janski photocase.de
Für Lars war es völlig normal, jedes Wochenende zu feiern – und sich dabei zu berauschen. Ob Ecstasy, Kokain oder LSD, er nahm Drogen, um wach zu bleiben, glücklich zu sein oder um noch mehr „grelle Farben“ zu sehen, wie er im drugcom-Video erzählt. Doch eines Tages war es zu viel. Nachdem Lars zwei Pillen Ecstasy konsumiert und dazu Alkohol getrunken hatte, endete die Party für ihn im Krankenhaus.
Euphorische Feierlaune und ernsthafte gesundheitliche Probleme können beim Konsum von Drogen eng beieinander liegen. Manche Menschen reagieren empfindlicher auf Drogen als andere. Vor allem beim Mischkonsum können Wechselwirkungen schwer kalkulierbare Folgen nach sich ziehen. So konnte jüngst eine Studie aus den USA aufzeigen, dass in der Partyszene für elektronische Tanzmusik vergleichsweise häufig akute Komplikationen auftreten, die mitunter ein Fall für die Notaufnahme werden.
Ein Forschungsteam um Studienleiter Joseph Palamar hat sich die Nächte um die Ohren geschlagen und in New Yorks Clubs und auf Festivals über 1.000 zufällig ausgewählte Personen zu ihrem Drogenkonsum befragt. Immerhin ein Drittel der Befragten hatte mindestens einmal in den letzten 12 Monaten schlechte Erfahrungen nach dem Konsum von Drogen erlebt. Als „schlechte Erfahrungen“ wurden Situationen bezeichnet, in denen die Person sich entweder ernsthafte Sorgen um ihre unmittelbare Sicherheit machte oder sogar auf fremde Hilfe angewiesen war.
Meist spielte Alkohol eine Rolle. Dies betraf 68 Prozent aller Fälle, in denen es den Personen nach dem Konsum einer oder mehrere Substanzen sehr schlecht ging. In den meisten dieser Fälle war Alkohol die einzige Droge. Allerdings gab es auch eine beträchtliche Anzahl an Fällen, in denen der Mischkonsum von Alkohol und anderen Drogen zu heiklen Situationen führte.
In 36 Prozent der Fälle, in denen die Befragten schlechte Erfahrungen machten, hatten sie neben Alkohol noch Kokain konsumiert. Etwa jede vierte Person mit akuten Problemen berichtete den Mischkonsum von Alkohol und Cannabis oder Alkohol und Ecstasy.
Neben Alkohol hat auch Cannabis vergleichsweise häufig Komplikationen nach sich gezogen. 37 Prozent der Befragten erlebten ernsthafte Situationen mit Cannabis, entweder als einzige Droge oder in Kombination mit anderen Substanzen. Ein Drittel der Personen, denen es nach dem Konsum von Cannabis schlecht ging, hatten Cannabisprodukte gegessen. Weil die Wirkung nach dem Essen von Cannabis zeitversetzt einsetzt, vermutet das Forschungsteam, dass die Konsumierenden zu viel konsumiert und sich damit überdosiert haben.
Als besonders riskant hebt das Autorenteam den Konsum von Opioiden und Badesalz hervor. So haben rund 10 Prozent der Befragten verschreibungspflichtige Opioide im letzten Jahr konsumiert. Jede vierte dieser Personen hatte ernsthafte Komplikationen erlebt. Unter den Personen, die in Zusammenhang mit Badesalz schlechte Erfahrungen machten, mussten 57 Prozent im Krankenhaus behandelt werden.
Generell seien Partys in der Szene für elektronische Musik als Risikoveranstaltungen zu bezeichnen, sagt Palamar. Je häufiger die Befragten in den letzten 12 Monaten ausgegangen waren, desto wahrscheinlicher hatten sie schlechte Erfahrungen nach dem Konsum von Drogen gemacht. Stundenlanges Tanzen und heiße Temperaturen würden die gesundheitlichen Risiken des Drogenkonsums zusätzlich erhöhen. So konnte nachgewiesen werden, dass Ecstasy unter heißen Bedingungen besonders schädlich ist.
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