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16.08.2013
Die synthetische Droge MDPV hat möglicherweise ein höheres Abhängigkeitspotential als Methamphetamin. In einem Tierexperiment haben Ratten bis zu 10-mal mehr „gearbeitet“, um eine Dosis MDPV zu erhalten. MDPV ist unter der Bezeichnung „Badesalz“ bekannt geworden.
Ein Forschungsteam des Scripps Research Institute in La Jolla, USA, hat das Abhängigkeitspotential der synthetischen Droge MDPV untersucht. Im Tierexperiment konnten Ratten sich selbst MDPV verabreichen, indem sie einen Hebel drücken. Die Droge wurde den Tieren durch einen angeschlossenen Katheder automatisch intravenös gespritzt.
Um das Abhängigkeitspotential zu testen, wurde die Apparatur so eingestellt, dass eine ansteigende Anzahl an Hebeldrücken erforderlich war, um einen weiteren „Schuss“ zu bekommen. Zum Vergleich wurde zusätzlich eine Versuchsreihe mit Methamphetamin durchgeführt.
Das Ergebnis: Für eine Dosis Methamphetamin waren die Ratten dazu bereit, im Schnitt bis zu 60-mal auf die Taste zu drücken. Bei MDPV lag der Durchschnitt allerdings bei etwa 600 Hebelbetätigungen. Die Ratten haben somit bis zu 10-mal so viel gearbeitet, in der „Hoffnung“, die Droge doch noch zu bekommen. Nach Angaben von Shawn Aarde, Mit-Autor der Studie, waren einige Exemplare sogar so versessen auf MDPV, dass sie den Hebel bis zu 3.000-mal drückten.
Darüber hinaus zeigten die Tiere die für Stimulanzien typischen stereotypen Verhaltensweisen. Das sind ständig sich wiederholende Handlungen. Manche Ratten hatten beispielsweise unentwegt die glatte Plastikwand ihres Käfigs abgeleckt. Stereotype Verhaltensweisen werden auch bei chronischen Amphetaminkonsumierenden beobachtet wie beispielsweise das ständige Öffnen und Schließen derselben Schublade.
Das Forschungsteam schlussfolgert, dass die bislang wenig erforschte Substanz MDPV ein typisches Stimulanzium ist. Die Ergebnisse deuten an, dass es sogar ein höheres Abhängigkeitspotential hat als Methamphetamin. Methamphetamin zählt bereits zu den Drogen mit besonders hohem Abhängigkeitspotential.
Die Abkürzung MDPV steht für 3,4-Methylendioxypyrovaleron. Die Droge wird künstlich hergestellt und zählt zur Stoffgruppe der Cathinone. Diese Substanzen sind verwandt mit dem Wirkstoff Cathin, der natürlicherweise in der Khat-Pflanze vorkommt.
MDPV und andere Cathinone wie Mephedron wurden auch als „Badesalz“ oder „Reiniger“ vermarket. Die Bezeichnung „Badesalz“ diente dazu, den offensichtlichen Zweck der Substanz, den Konsum, zu verschleiern, um gesetzliche Bestimmungen zu umgehen. Am 20. Juli 2012 wurde MDPV dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. Verkauf und Erwerb dieser Droge sind somit auch unter dem Hinweis „nicht zum Verzehr geeignet“ illegal.
Quellen:
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