Welche Risiken entstehen durch Schlaf- und Beruhigungsmittel in der Schwangerschaft?

Konsumiert die Mutter Beruhigungs- und Schlafmittel während der Schwangerschaft, so gehen diese direkt über die Plazenta in den kindlichen Blutkreislauf über und belasten das Ungeborene. Nach der Geburt droht dem Kind ein neonatales Abstinenzsyndrom (NAS), das sich durch starkes Zittern, anhaltende Nervosität, Blutdruckstörungen, Temperaturabfall, Erbrechen, Durchfall etc. bemerkbar macht.

Um ein NAS beim Kind hervorzurufen, reichen bereits die im Rahmen von therapeutischen Verschreibungen üblichen Dosierungen aus - also ohne Vorliegen einer Abhängigkeit bei der Mutter. Der Entzug von Schlaf- und Beruhigungsmitteln bei Neugeborenen kann bis zu vier Wochen dauern und epileptische Anfälle beim Kind auslösen.

Es gibt Hinweise darauf, dass hoher und regelmäßiger Konsum körperliche und geistige Schäden beim Baby zur Folge hat. Hierzu zählen Fehlbildungen des Gesichts (Lippen/Gaumenspalten), der Fingerendenglieder, Herz- und Gefäßfehlbildungen und geistige Entwicklungsverzögerungen.

Empfehlung

Wenn auf Beruhigungs- und Schlafmittel nicht verzichtet werden kann, so sollte die Einnahme während einer Schwangerschaft und der Stillzeit nur unter ärztlicher Kontrolle und so niedrig dosiert wie möglich geschehen.

Weitere Informationen in der Broschüre der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen: „Du bist schwanger … und nimmst Drogen?“ (pdf, 778 kB)