Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) und der Pantherpilz (Amanita pantherina) enthalten die psychoaktiven Alkaloide Muscimol und Ibotensäure. Die Wirkung der Pilze wird auch als Fliegenpilz-Pantherpilz-Syndrom bezeichnet. Während der Fliegenpilz aufgrund seines auffälligen rote Huts und den weißen Tupfen praktisch nicht mit anderen Pilzen verwechselt werden kann und eine Vergiftung daher meist auf bewussten Konsum zurückgeht, weist der Pantherpilz eine Ähnlichkeit mit essbaren Pilzen wie dem Perlpilz (Amanita rubescens) oder dem Grauen Wulstling (Amanita spissa) auf. Ein Rausch kann daher auch durch Verwechselung mit Speisepilzen verursacht werden.
Werden Fliegenpilze oder Pantherpilze gegessen tritt die Wirkung in der Regel innerhalb von 30 Minuten bis zwei Stunden ein und dauert etwa vier bis acht Stunden. Die Wirkung der Pilze kann jedoch erheblich schwanken und ist vom Fundort, von der Dosis und dem Reifegrad abhängig. Fliegen- und Pantherpilze produzieren eine alkoholähnliche Wirkung, mit halluzinogenen Effekten. Konsumierende fühlen sich schläfrig bis dämmerig. Die Raumwahrnehmung und das Zeitgefühl sind gestört. Konsumierende haben das Gefühl als bleibe die Zeit stehen. Sie erleben einen Rausch, der vor allem durch Halluzinationen und eine veränderte Sinneswahrnehmung geprägt ist. Dazu gehören farbige Scheinbilder und eine erhöhte Empfindlichkeit für Geräusche und Laute. Zudem können Euphorie und ein Gefühl der Schwerelosigkeit auftreten. Der Rausch mündet meist in einen tiefen Schlaf, der meist um die acht Stunden andauert.
Wie bei allen Halluzinogenen können Angst- und Panikgefühle entstehen, die tiefgreifend die Psyche beeinflussen. Es besteht die Gefahr, dass die Verarbeitung des Erlebten sowohl während der Wirkung als auch nach dem Rausch misslingt und zu psychischen Problemen führt.
Die unangenehmen bis gefährlichen Vergiftungserscheinungen zeigen sich durch Übelkeit, Schwindel, Erbrechen und Durchfälle. Bei einer größeren Menge kommt es zu Muskelzuckungen, Verwirrtheit, Bauchschmerzen und Erregungszuständen. Dies kann in Bewusstlosigkeit oder Koma münden. Schwere tödlich endende Vergiftungen sind zwar selten, aber möglich. Meist werden sie durch den Pantherpilz verursacht. Es wird davon ausgegangen, dass nicht Muscimol und Ibotensäure allein, sondern andere in den Pilzen enthaltene Toxine mitverantwortlich hierfür sind.
Die meisten Personen, die ein Fliegenpilz-Pantherpilz-Syndrom erlitten und überlebt haben, sind vollständig und ohne bleibende Schäden genesen. In Tierversuchen konnten allerdings auch Nervenschäden im Gehirn durch Muscimol und Ibotensäure nachgewiesen werden.
Da die Giftigkeit der Pilze stark schwanken kann, ist von jeglichem Konsum abzuraten! Bei Verdacht auf Vergiftung wird empfohlen, sofort 20-40 g medizinische Kohle einzunehmen und ein Krankenhaus aufzusuchen. Auf keinen Fall sollten Betroffene noch selbst Autofahren.