Ursprünglich stammt die Wasserpfeife aus Indien. Populär wurde sie vor rund 600 Jahren in den arabischen Ländern. Die Wasserpfeife wird dort Shisha oder Nargileh genannt. Grundsätzlich sind zwei Gebrauchstypen zu unterscheiden: Der Gebrauch mit Cannabis und der mit speziellem Wasserpfeifentabak.
Cannabiskonsumenten benutzen eine Vielzahl unterschiedlicher Wasserpfeifen, die in diesem Zusammenhang auch „Bong“ oder „Blubber“ genannt werden. In Deutschland (und anderen Ländern) haben sich spezielle Geschäfte - so genannte Head Shops - auf den Verkauf von Konsumutensilien für Cannabiskonsumenten spezialisiert.
Bei dem Konsum von Cannabis über eine Wasserpfeife wird das Rauscherlebnis mitunter deutlich intensiviert. Dabei wird der Rauch durch einen mit Wasser gefüllten Behälter gezogen. Der gekühlte Rauch sammelt sich zunächst in dem Behälter und wird dann mit Wucht eingeatmet. Die Menge des eingeatmeten Rauchs ist wesentlich höher als beim Ziehen an einem Joint, wodurch die Wirkung der Wasserpfeife schlagartig und intensiver eintritt. Vermutlich rührt daher auch die Bezeichnung „Bong“. (Zu den Risiken siehe Cannabis)
Den Grundstein für den heutigen Wasserpfeifentabak legte angeblich ein Ägypter. Der Legende nach tropfte ihm, während er ein Brot mit Zuckerrohrsirup verspeiste, Sirup auf den brennenden Tabak seiner Pfeife. Das süßliche Aroma soll den Mann so überzeugt haben, dass er anfing, die Sirup-Tabak-Mischung zu kultivieren.
Heute zelebrieren vor allem die Herren der arabischen Welt das Wasserpfeiferauchen als Entspannungsritual, üblicherweise mit cannabisfreiem Tabak. Die Grundsubstanz des Wasserpfeifentabaks wird Melasse genannt. Sie besteht aus einer Mischung von Tabakblättern und Zusätzen aus Zuckerrohr.
In den achtziger Jahren begann ein ägyptisches Unternehmen mit der Produktion einer neuen Melasse. Ziel war es, den Nikotin- und Teergehalt des Tabaks zu senken, um Zigarettenraucher von dem „gesünderen“ Gebrauch der Wasserpfeife zu überzeugen. Zusätzlich mischte man Geschmacksstoffe wie z. B. Früchte bei.
Einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zufolge sind die Risiken des Konsums von Wasserpfeifentabak jedoch nicht geringer als die von Zigarettentabak. So werden teilweise sogar größere Mengen an Schadstoffen wie Teer und Kohlenmonoxid aufgenommen als über Zigaretten. Auch die Menge des aufgenommenen Nikotins ist beim Rauchen von Wasserpfeifen deutlich höher als bei Zigaretten. Damit liegt das Abhängigkeitspotential von Wasserpfeifen sogar über dem von Zigaretten. Neben Nikotin wurden weitere krebsauslösende Substanzen in vielfach höheren Konzentrationen im Rauch von Wasserpfeifen nachgewiesen, zum Beispiel Arsen, Chrom und Nickel.
Aus den wenigen Studien über die Gesundheitsgefahren des Wasserpfeifenrauchens ergibt sich ein Bild, das dem des Zigarettenrauchens ähnlich ist: So haben Neugeborene von Frauen, die während der Schwangerschaft Wasserpfeife geraucht haben, ein deutlich niedrigeres Geburtsgewicht als die Kinder von Nichtraucherinnen. Auch ist ein gehäuftes Auftreten von Herzerkrankungen bei Wasserpfeifenrauchern zu beobachten. Wie beim Zigarettenrauchen lösen die krebserregenden Stoffe im Rauch der Wasserpfeife Krebs in Lunge, Mundhöhle und Harnblase aus. Bei Wasserpfeifenrauchern wurde auch Krebs an der Lippe beobachtet.
Außerdem werden durch die gemeinschaftliche Nutzung von Wasserpfeifen Infektionskrankheiten begünstigt. Bisher wurden zum Beispiel Tuberkulose und Pilz-Infektionen bei Wasserpfeifenrauchern diagnostiziert.
Weiterführende Literatur: