Die Hawaiianische Holzrose (Argyreia nervosa) ist ein Windengewächs mit großen herzförmigen Blättern, die mit silbrigen Haaren besetzt sind. Sie hat trichterförmige, violette Blüten und stammt ursprünglich aus Indien. Heute wächst sie auch in anderen warmen Gegenden (Australien, Afrika, Florida, Hawaii) oder wird als Zierpflanze gezogen. Die Hawaiianische Holzrose nennt man auch Hawaiian Baby Woodrose, Silberkraut, Elefantenwinde oder Monkey rose.
Die Samen der Hawaiianischen Holzrose enthalten psychoaktive Wirkstoffe. Verantwortlich für die psychotropen Effekte ist vor allem das Mutterkorn-Alkaloid Lyserg-Säure-Amid (LSA), das mit dem halbsynthetischen LSD verwandt ist. Die Samen werden in der Regel gemahlen und gegessen oder als Auszug getrunken. Der gleiche Wirkstoff ist auch in den Samen des Windengewächses Morning Glory (Ipomoea violacea) enthalten, dort allerdings in geringerer Konzentration.
Die Wirkung setzt etwa eine Stunde nach Einnahme ein und hält ungefähr 4-8 Stunden an. Die psychoaktiven Effekte von LSA können einem LSD-Trip durchaus ähnlich sein, das heißt es kommt zu Halluzinationen und Bewusstseinsveränderungen wie sie typisch sind für Halluzinogene. Allerdings können sich auch sehr starke unangenehme vegetative Effekte einstellen wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
Diese zum Teil sehr einschneidenden psychischen Veränderungen mögen für manche Konsumierende erstrebenswert sein. Der Konsum der Hawaiianischen Holzrose birgt jedoch ein hohes Risikopotential. Es gibt einige in der Forschungsliteratur dokumentierte Fälle, in denen es zu psychotischen Schüben gekommen ist. Diese können fatale Folgen haben, beispielsweise durch Fehleinschätzungen und leichtsinniges Verhalten. In einem Fall hatten ein 29-Jähriger und ein 25-Jähriger jeweils etwa sechs Samenkörner der Droge eingenommen. Nach etwa 40 Minuten setzten zunächst angenehme Wirkungen bei ihnen ein. Ungefähr drei Stunden nach der Einnahme wurde der 29-Jährige extrem unruhig und sprang plötzlich aus dem Fenster. Er fiel vier Stockwerke tief und war bereits tot als die Notärzte eintrafen.
Die Samen unterliegen nicht dem Betäubungsmittelgesetz und werden oft in so genannten Headshops oder im Internet vertrieben. Problematisch ist, dass es für Konsumierende kaum möglich ist, die in den Samen enthaltene Wirkstoffmenge abzuschätzen, da die Konzentration an LSA stark schwanken kann. Doch selbst bei bekannter Wirkstoffmenge kann die Wirkung bei gleicher Dosis je nach Person sehr unterschiedlich ausfallen.
Quellen: