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Auf dem illegalen Markt wird Ecstasy in Pillenform oder in Kapseln angeboten. Die bekannteste Substanz, die als Ecstasy bezeichnet wird, ist MDMA (3,4-Methylendioxymethylamphetamin). In Analysen von Ecstasy wurden noch weitere chemisch verwandte Substanzen gefunden wie MDA (3,4-Methylendioxyamphetamin), MDE bzw. MDEA (3,4-Methylendioxyethylamphetamin) oder MBDB (3,4-Methylendioxy-alpha-ethyl-N-Methylphenethylamin). Daneben wurden auch andere psychoaktive Substanzen wie beispielsweise Amphetamin, Methamphetamin, Koffein, Ephedrin oder Ketamin identifiziert.
MDMA wird oft den Designerdrogen zugeordnet, obwohl es ursprünglich schon um 1912 von der deutschen Firma Merck patentiert wurde. Merck war auf der Suche nach einem alternativen Herstellungsweg für die blutstillende Substanz Hydrastinin, um das hierfür bereits bestehende Patent zu umgehen. Vom damaligen „Kaiserlichen Patentamt“ wurden nicht Substanzen, sondern nur deren Herstellungsverfahren patentiert. MDMA war jedoch nicht die patentierte Endsubstanz, sondern lediglich ein Beiprodukt zur Herstellung von Hydrastinin.
Die ersten systematischen Versuche am Menschen können dem US-amerikanischen Chemiker Alexander Shulgin zugeschrieben werden, der 1978 erstmals zusammen mit seinem Kollegen David Nichols die psychoaktive Wirkung von MDMA in einem Fachartikel beschrieb.
Wie jedes Psychopharmakon hat Ecstasy zwar auch gewisse typische Wirkungen, sehr oft wird aber vergessen, dass viele Faktoren an der Wirkentfaltung beteiligt sind. Neben der Zusammensetzung der Pille und der Dosierung der Wirksubstanzen, haben aber auch die Atmosphäre der unmittelbaren Umgebung und die Konsumierenden selbst - ihre aktuelle Stimmung und ihre Erwartungen - Einfluss auf die Wirkung.
Daher kann es passieren, dass manche Personen unter Ecstasyeinfluss tanzen wollen und kommunikativer werden, während andere sich eher schwer und mundfaul fühlen. Aber auch bei ein und derselben Person können die Wirkungen sehr unterschiedlich sein. Selbst bei identischer Pillenzusammensetzung werden zwei Pillen niemals zu einem absolut identischen Rausch führen.
Die Konsumentinnen und Konsumenten nennen als angenehm erlebte Wirkungen folgende:
Ecstasy erzeugt aber auch akute Wirkungen, die je nach Dosierung und Zusammensetzung der Pille unangenehm bis gefährlich sein können. Zu den häufigen, als unangenehm erlebten Wirkungen zählen: Schwindelgefühle, Übelkeit, Schweißausbrüche, erweiterte Pupillen, Kiefermahlen und Mundtrockenheit.
Zu den gefährlicheren Wirkungen gehören:
In Zusammenhang mit dem Konsum von Ecstasy kann es auch zu Todesfällen kommen. Die meisten registrierten Todesfälle, die auf ausschließlich auf Ecstasy-Konsum zurückgeführt werden, sind allerdings überwiegend eine Folge von Überhitzung und dem nachfolgenden Nieren- oder Leberversagen. Besonders unter ungünstigen Bedingungen, beispielsweise in schlecht klimatisierten und heißen Räumen sowie bei starker körperlicher Beanspruchung wie es bei ausdauerndem Tanzen der Fall ist, steigt die Gefahr der lebensgefährlich erhöhten Körpertemperatur.
Ein unkalkulierbares Risiko ist zudem mit dem Mischkonsum verbunden. Die meisten registrierten Todesfälle in Zusammenhang mit Ecstasy gehen hierauf zurück. Denn in der Regel wird Ecstasy nicht allein konsumiert, sondern oft zusammen mit Alkohol und anderen Drogen.
In einigen Fällen ist es nach dem Ecstasykonsum auch zu einer tödlichen Wasservergiftung gekommen. Die Personen sind verstorben, weil sie zur Vermeidung einer Überhitzung zu viel Wasser getrunken hatten. Bei der Wasservergiftung kommt es zu einer so starken Verdünnung des Bluts, dass sich Ödeme in Gehirn bilden, die zum Tode führen können.
Eine Vielzahl an Studien wurde und wird zu der Frage durchgeführt, ob Ecstasy neurotoxisch ist, also Hirnschäden verursacht. Manche Studien sind in der Vergangenheit auch zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen. Meta-Analysen und Reviews, in denen viele Einzelstudien zusammengefasst werden, kommen jedoch nach Durchsicht methodisch zuverlässiger Untersuchungen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass Ecstasy selektiv neurotoxisch auf Nervenzellen wirkt, die Serotonin als Botenstoff haben. Dabei werden dem Forschungsstand zufolge nicht die ganzen Nervenzellen zerstört, die Kontaktstellen (Synapsen) zwischen den Nervenzellen aber geschädigt, so dass nur eine eingeschränkte oder keine Kommunikation mehr zwischen den Nervenzellen stattfindet.
Den Studienergebnissen zufolge sei das Ausmaß des neurotoxischen Potentials zwar eher als gering zu bewerten, dennoch lassen sich kognitive Defizite bei Konsumierenden im Vergleich zu abstinenten Personen vor allem im Bereich des Lernens feststellen. Auch wenn die Lerndefizite nur gering sind, können diese sich ungünstig auf die schulische oder berufliche Entwicklung auswirken.
Über die Dauerhaftigkeit der erworbenen Schäden lassen sich derzeit noch keine zuverlässigen Aussagen machen. Einerseits gibt es Hinweise aus Tierversuchen, die für eine Reversibilität der Schäden sprechen. Andererseits weisen Studien mit ehemaligen Ecstasykonsumentinnen und -konsumenten darauf hin, dass auch nach längerer Abstinenz noch kognitive Defizite festzustellen sind. Generell ist somit nicht auszuschließen, dass es zu langfristigen Einbußen in der Lernfähigkeit kommen kann.
Bei dauerhaftem Konsum von Ecstasy besteht das Risiko, eine psychische Abhängigkeit zu entwickeln. Dabei kommt es zum Teil zu hohen Dosissteigerungen, da sich schnell eine Toleranz gegenüber der entaktogenen Wirkung entwickelt, d. h. es muss immer mehr Ecstasy konsumiert werden, um die gleiche stimulierende Wirkung zu erzielen. Expertinnen und Experten gehen zwar von einem vergleichsweise geringen Abhängigkeitspotential aus, sehr häufig kommt es aber zum Mischkonsum mit anderen psychoaktiven Substanzen wie Amphetamine oder Cannabis, die ebenfalls abhängig machen können.