Drogenlexikon

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Depression

Depressionen oder depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Es handelt sich um Erkrankungen, die sich auf die Gefühlswelt und die Stimmung einer Person beziehen. Typische Merkmale von Depressionen sind Gefühle von Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Freudlosigkeit und Leere. In der Fachsprache zählen Depressionen zu den so genannten affektiven Störungen.

An Depression erkrankte Menschen leiden meist stark unter den Symptomen depressiver Störungen. Betroffenen kann es schwerfallen, ihren alltäglichen Aufgaben und Verpflichtungen nachzukommen und am sozialen Leben teilzunehmen. Die Krankheit wirkt sich auf die gesamte Lebensführung aus.

Depressionen kommen auch in Verbindung mit Substanzabhängigkeit oder Verhaltenssüchten vor. Dann spricht man von Komorbidität. Hierfür gibt es mehrere mögliche Ursachen:

  • Manche Menschen nutzen Substanzen oder bestimmte Verhaltensweisen, um die Symptome der Depressionen zu lindern. Dann spricht man von Selbstmedikation.
  • Sucht kann eine Depression verursachen.
  • Sucht und Depressionen können sich gegenseitig fördern.
  • Sucht und Depression können gemeinsame Risikofaktoren als Verursacher haben.

Formen depressiver Störungen

Depressive Störungen unterscheiden sich in der Länge und der Intensität der depressiven Stimmung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet zwischen folgenden Ausprägungen:

  • Während einer depressiven Episode haben Betroffene eine gedrückte Stimmung oder wenig Interesse an Aktivitäten. Die Stimmung hält mindestens zwei Wochen an, tritt fast jeden Tag auf und bestimmt den Großteil des Tages. Je nach Intensität kann eine depressive Episode verschiedene Schweregrade haben. Dazu können weitere Symptome kommen wie:
    • Konzentrationsschwierigkeiten
    • Gefühle der Wertlosigkeit
    • Übermäßige oder unangemessene Schuldgefühle
    • Hoffnungslosigkeit
    • Wiederkehrende Gedanken an Tod oder Selbsttötung
    • Veränderungen des Appetits
    • Veränderungen des Schlafs
    • Körperliche Unruhe oder Verlangsamung
    • Verminderte Energie oder Erschöpfung
  • Handelt es sich um wiederkehrende depressive Episoden, wird von einer rezidivierenden depressiven Störung gesprochen. Das bedeutet, dass die betroffene Person mindestens zwei solcher Episoden erlebt hat, die mehrere Monate auseinander liegen.
  • Tritt die depressive Stimmung nicht phasenweise auf, sondern hält mindestens zwei Jahren an, liegt eine dysthyme Störung oder anhaltende depressive Störung vor. Die depressive Stimmung ist dabei schwächer als bei einer depressiven Episode.
  • Bei einer gemischten depressiven Störung und Angststörung erleben Betroffene mindestens zwei Wochen lang Angstsymptome und Depressionen. Zu der gedrückten Stimmung oder der Antriebslosigkeit kommen dann Symptome hinzu wie Nervosität, Angst, beunruhigende Gedanken, Entspannungsprobleme, Muskelverspannungen, die Befürchtung, dass etwas Schreckliches passieren wird und körperliche Reaktionen des sympathischen Nervensystems wie erhöhter Puls oder Zittern.

Depressionen sind behandelbar

Je nach Schwere der Erkrankung können eine Psychotherapie oder Medikamente oder beides helfen. Medikamente zur Behandlung von Depressionen werden als Antidepressiva bezeichnet. Diese reduzieren depressive Symptome wie Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Freudlosigkeit. Betroffene bekommen das Gefühl, Probleme wieder angehen zu können.

Die Medikamente verändern die Menge bestimmter Botenstoffen im Gehirn. Allerdings wirken Medikamente nicht bei allen Patientinnen und Patienten gleich gut. Deshalb wird viel daran geforscht, wie Depressionen genau entstehen und welche Medikamente wie helfen können.

Akute Hilfemöglichkeiten bei Depressionen

Die Krankheit kann für Betroffene so unerträglich werden, dass sie nicht mehr leben möchten. In akuten Situationen ist es für Betroffene wichtig, sich schnellstmöglich professionell helfen zu lassen. Folgende Dienste bieten kostenlose Hilfe:

  • Das Kinder- und Jugendtelefon vom Verein „Nummer gegen Kummer e. V.“ steht unter der 116 111 montags bis samstags von 14:00-20:00 Uhr kostenlos zur Verfügung.
  • Das kostenlose Info-Telefon Depression ist an folgenden Tagen unter 0800 33 44 533 erreichbar: Mo, Di, Do 13:00-17:00 Uhr und Mi, Fr 8:30-12:30 Uhr.
  • Die Telefon-Seelsorge  ist rund um die Uhr kostenlos unter der 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 erreichbar.

Weitere Informationen zu Suizidalität finden sich auf der Website der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention.

 

Quellen:

 

Stand der Information: Januar 2025


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