Die Abkürzung COPD steht für den englischen Begriff „chronic obstructive pulmonary disease“. Die deutsche Bezeichnung lautet „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“. Eine COPD ist „chronisch“, weil sie durch eine dauerhafte Entzündung der Atemwege gekennzeichnet ist. Der Begriff „obstruktiv“ steht für eine Verengung der Atemwege, wodurch das Atmen schwerer fällt.
Normalerweise hat die Lunge große Reserven. Bei stark anstrengenden Aktivitäten kann die Lunge etwa das Zehnfache der Luftmenge bewältigen, die in Ruhe aufgenommen wird. An COPD erkrankte Menschen bekommen jedoch bereits bei leichter Belastung wie Treppensteigen Atemprobleme. Bei fortgeschrittener COPD kann sogar schon in Ruhe Atemnot entstehen.
Eine COPD tritt in der Regel nicht plötzlich auf, sondern schleichend über mehrere Jahre. Aufgrund der großen Reserven der Lunge, wird die langsame Verschlechterung der Lungenfunktion oft erst spät bemerkt. Erstes Anzeichen ist meist ein Husten, der hartnäckig bleibt und von schleimigem Auswurf begleitet wird. Beim Atmen können Geräusche wie Pfeifen oder Brummen entstehen. Typisch ist auch eine plötzliche und deutliche Verschlechterung der Erkrankung mit Atemnot-Anfällen. Bei Betroffenen löst die als Exazerbation bezeichnete Verschlechterung meist Angst aus.
Da das Atmen bei einer COPD unter Anstrengung schwerfällt, meiden Betroffene häufig solche Situationen und bewegen sich weniger. Dies wiederrum hat negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem und die allgemeine Gesundheit.
Bei einer COPD entzünden sich zum einen die Atemwege, die als Bronchien bezeichnet werden. Medizinisch wird von einer chronischen Bronchitis gesprochen. Zum anderen können die Lungenbläschen zerstört werden, was als Lungenemphysem bezeichnet wird.
Normalerweise sorgt eine spezielle Schleimhaut, das Flimmerepithel, für die Entsorgung eingeatmeter Fremdstoffe. Feine Flimmerhärchen in der Schleimhaut bewegen sich wellenartig nach oben in Richtung des Rachens. Dadurch werden kleine Teilchen wie Staubpartikel oder Krankheitserreger Stück für Stück aus den Atemwegen heraustransportiert, bis sie in den Magen heruntergeschluckt werden können. Bei einer Entzündung der Atemwege funktioniert der Selbstreinigungsmechanismus nicht mehr. Der Schleim sammelt sich und muss abgehustet werden.
Aufgrund des dauerhaften Entzündungsreizes finden Umbauprozesse in den Atemwegen statt. Durch wiederholte Schäden und nachfolgende Reparaturvorgänge bildet sich Narbengewebe und die Schleimhaut schwillt an. Beides hat eine Verengung der Atemwege zur Folge. Kommt es bei Fortschreiten der Erkrankung zum Lungenemphysem, wird auch die Aufnahme von Sauerstoff beeinträchtigt.
In der westlichen Welt gilt Tabakrauchen als Hauptauslöser einer COPD. Etwa 80 bis 90 Prozent der an COPD erkrankten Personen sind oder waren Raucherinnen oder Raucher. Die vielen nachweislich schädlichen Inhaltsstoffe im Tabakrauch sorgen vermutlich für eine dauerhafte Reizung der Lunge und begünstigen somit eine chronische Entzündung. Daneben können auch andere reizende Stoffe, die über einen längeren Zeitraum über die Atemluft aufgenommen werden, eine Rolle spielen. In manchen Fällen kann ein bestimmter Gen-Defekt eine COPD begünstigen.
Eine COPD gilt als nicht heilbar. Die Behandlung einer COPD richtet sich meist darauf, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Dabei kommen atemwegserweiternde und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Bei schweren Fällen sind auch operative Eingriffe bis hin zu Lungentransplantationen möglich.
Betroffene sollten vor allem das Rauchen aufgeben. Um die verbliebene Lungenfunktion zu stärken wird Erkrankten neben einem maßvollen körperlichen Training unter anderem Atemgymnastik und eine gesunde Ernährung empfohlen.
Quellen:
Stand der Information: April 2020