Drogenlexikon

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Affektive Störungen

Bei affektiven Störungen handelt sich um eine Gruppe von Krankheiten, die sich auf die Gefühlswelt von Menschen auswirken. Zu den affektiven Störungen gehören depressive Störungen und bipolare Störungen. Die bipolare Störung beinhaltet Phasen der Depression und der Manie.

Die Stimmungswelt von Betroffenen kann man sich auf einer Skala vorstellen. An einem Ende der Skala steht die Depression, am anderen Ende die Manie. Bei Depressionen fühlen Menschen sich traurig, antriebslos, hoffnungslos oder wertlos. Manie löst das Gegenteil aus: Betroffene erleben ein emotionales Hoch, sind euphorisch, energiegeladen und voller Tatendrang. Im Gegensatz zur Depression können sie ein übersteigertes Selbstwertgefühl entwickeln, bis hin zum Größenwahn.

Konkrete Krankheitsbilder, die zu den affektiven Störungen gehören

Affektive Störungen sind eine Gruppe von Krankheiten, die weiter in kleinere Untergruppen unterteilt werden können. Wenn eine Person nur depressive Symptome erlebt, aber keine manischen, spricht man von einer depressiven Störung oder unipolaren Depression. Wenn eine Person beide Seiten der Skala erlebt – also depressive und manische Symptome – spricht man von einer bipolaren Störung.

Selten kommt es auch vor, dass Menschen nur manische Symptome erleben, aber keine depressiven. Dann wird von einer unipolaren Manie gesprochen. Unklar ist, ob unipolare Manie ein eigenständiges Krankheitsbild darstellt. Angststörungen zählen hingegen nicht zu den affektiven Störungen. Sie kommen aber häufig gemeinsam mit ihnen vor.

Affektive Störungen und Drogenmissbrauch kommen häufig zusammen vor

Affektive Störungen können gemeinsam mit Drogenmissbrauch auftreten. So sind unter Menschen, die affektive Störungen haben auffällig viele Menschen, die auch eine Suchterkrankung haben. Ebenso ist es andersrum: Unter suchterkrankten Personen leiden auffällig viele auch an einer affektiven Störung.

Für die Behandlung von Suchterkrankungen ist es deshalb sinnvoll, auch auf Anzeichen für affektive Krankheiten zu achten. Diese zu behandeln kann dann auch den gesünderen Umgang mit Drogen fördern.

 

Quellen:

  • American Psychiatric Association (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (5th ed.). American Psychiatric Publishing.
  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. (2019). Affektive Störungen. Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (10. Revision).
  • Coryell, W. (2023). Affektive Störungen – Übersicht. MSD MANUAL Ausgabe für Patienten.
  • Coryell, W. (2023). Depression>Symptome einer Depression. MSD Manual, Ausgabe für Patienten.
  • Quello, S.; Brady, K. & Sonne S. (2005).  Mood Disorders and Substance Use Disorder: A Complex Comorbidity. Sci Pract Perspect, 3(1): 13-21.
  • Yazici, O. (2013). Unipolar mania: A distinct entity? Journal of Affective Disorders, 152-154: 52-56. http://dx.doi.org/10.1016/j.jad.2013.10.005

 

Stand der Information: Januar 2025


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