Juni 2008.
Der Trend ist eindeutig. In Deutschland rauchen immer weniger Menschen. Vor allem unter jungen Menschen ist die Raucherquote gesunken. Eine aktuelle Studie aus den USA konnte sogar aufzeigen, dass junge Erwachsene sehr viel häufiger erfolgreich den Rauchausstieg in Angriff nehmen als ältere. Der Tabakindustrie war dieser Umstand schon länger bewusst, weshalb die Marketingstrategien der letzten Jahre vor allem darauf abzielten, die gesundheitsbewussten jungen Menschen wieder für das Rauchen zu gewinnen. Offenbar ist dies der Zigarettenbranche aber nicht gelungen. Denn mittlerweile hat sich ein gesellschaftliches Klima entwickelt, dass es insbesondere jungen Menschen erleichtert, auf den Glimmstängel zu verzichten.
September 2007.
„I want more“ singt Nina Simone im gleichnamigen Track der Techno-Pop-Gruppe Faithless, untermalt von treibenden Bässen, womit die Band - womöglich ungewollt - akustisch zum Ausdruck bringt, was die Wissenschaft nüchtern als „Suchtdruck“ bezeichnet: Das beinahe unbezwingbare Verlangen nach mehr, der Drang nach intensiven Rauscherlebnissen. Während sich die einen mit stimulierenden Substanzen wie Kokain oder Speed wach peitschen, kiffen sich andere ins Nirwana oder jagen Pixel über den Bildschirm bis die Finger glühen. Auf der Suche nach dem Nervenkitzel verspielt auch so manch einer Haus und Hof am Automaten oder im Casino. Allen gemeinsam ist, dass der Konsum oder ihr Verhalten besonders erregte Zustände erzeugt, deren Ursprung die Wissenschaft im Gehirn verortet.
Januar 2007.
Aroma, Mehl, Kakao, Vanillin … Das sind nicht etwa die Zutaten für einen Marmorkuchen, sondern häufig verwendete Zusatzstoffe im Zigarettentabak. Sie dienen dazu, den Geschmack zu verändern und um den eingeatmeten Rauch angenehmer zu machen. Was im Marmorkuchen durchaus lecker ist, kann sich beim Verbrennen in der Zigarette aber in einen gesundheitsschädlichen Stoff verwandeln. Ungeachtet dessen werden die Zusatzstoffe nach Recherchen des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) gezielt hinzugefügt, um den Einstieg in das Rauchen zu erleichtern und das Abhängigkeitspotential zu erhöhen.
Oktober 2006.
Wenn Barmixer und Zugpersonal demnächst nur noch mit Gasmaske bei der Arbeit anzutreffen sind, so sind sie womöglich dem Rat von Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) gefolgt. Sie ist Mit-Autorin einer neuen Studie über die Gefahren des Passivrauchens in der Gastronomie und Fernreisezügen und kommt zu dem Schluss, dass dort Atemschutzmasken mit Luftfilter eigentlich zur Arbeitsbekleidung gehören sollten. Das dkfz fordert daher einen besseren Schutz vor Passivrauchen.
Juli 2006.
Bei Frauen, die Drogen nehmen, ist die Schwangerschaft mit besonderen Risiken verbunden. Dies gilt für legale und illegale Drogen. Denn das ungeborene Kind ist an den Blutkreislauf der Mutter angeschlossen. Konsumiert eine schwangere Frau Drogen, können diese auf das ungeborene Kind übergehen. Das Kind kann dadurch schwere, mitunter lebenslange Schäden davon tragen. Bei Alkohol, Cannabis, Tabak, Ecstasy und Amphetaminen sowie bei Kokain/Crack sollte bei einer Schwangerschaft der Konsum sofort eingestellt werden, bei Opiaten wie Heroin wird empfohlen unter medizinischer Begleitung auf ein Substitutionsmedikament umzusteigen.
März 2005.
„Die Zigarette ist das einzige Industrieprodukt, das bei bestimmungsmäßigem Gebrauch zum Tode führt“, sagt Patrick Reynolds, Enkel des Gründers von Amerikas zweitgrößtem Tabakkonzern. Seit einigen Jahren setzt sich diese Erkenntnis langsam auch in der Politik durch. Zunehmende Rauchverbote und die gesellschaftliche Ächtung des Rauchens sind Ausdruck des Wandels.
August 2004.
Die orientalische Wasserpfeife „Shisha“ wird zum modischen Trend. Bei den Anhängern der Wasserpfeife gilt das Inhalieren des aromatisierten Tabaks durch lange Schläuche als harmloses, gar gesundes Entspannungsritual. Tatsächlich liefern Zigarette und Wasserpfeifentabak dem Raucher dieselbe Menge Nikotin. Wasserpfeifenraucher inhalieren zudem mehr Kohlenmonoxid und 20-mal mehr krebserregende Teerstoffe.