Für Jugendliche, besonders unter 16 Jahren, ist häufiger Cannabiskonsum mit mehr Risiken verbunden als für Ältere. Grund dafür ist die Tatsache, dass in dieser Zeit der Körper, die Seele und vor allem das Gehirn rasante Veränderungen und Entwicklungen durchmachen. In diesem Prozess sind Jugendliche auf allen Ebenen sehr sensibel für anhaltende Störeinflüsse. Und dazu gehört Kiffen auf jeden Fall: Dass z. B. das Kiffen die Atemwege stärker schädigt, als wenn man ausschließlich Tabak konsumiert, weißt du wahrscheinlich. Aber Cannabis ist auch eine psychoaktive Substanz, die den Gehirnstoffwechsel beeinflusst und verändert. Und im Gehirn wird alles verarbeitet und gespeichert.
Gelegentlicher Konsum ist nicht so gravierend in den negativen Auswirkungen. Aber bei häufigem Kiffen sieht das anders aus. Denn im Alter zwischen 12 und 16 Jahren lernt man sehr viele wichtige Dinge wie beispielsweise: sich selbst als Mann oder Frau attraktiv finden; Wünsche und Interessen ohne erwachsene Hilfe vertreten, Konflikte selbständig lösen, flirten …Das alles ist oft mit heftigen Gefühlen wie Freude, Wut, Enttäuschung verbunden.
Die negativen Auswirkungen des Cannabiskonsums auf die Entwicklung von Gefühlen und Bedürfnissen kriegt man kaum richtig mit. Man merkt meistens nur, dass man viel gelassener und entspannter ist als nüchtern. Wenn man in dieser Phase häufig benebelt ist, besteht jedoch die Gefahr, sich selbst gar nicht richtig mitzukriegen und wichtige Erfahrungen einfach zu verpassen.
Die Forschung hat ergeben, dass bei Menschen, die schon als Jugendliche regelmäßig Drogen konsumiert haben, das Risiko deutlich höher ist, später von Suchtmitteln abhängig zu werden oder andere psychische Auffälligkeiten zu entwickeln.