Manche glauben, dass man von Cannabis gar nicht abhängig werden kann, aber das ist falsch. Zwar gibt es bei Cannabis nur sehr schwache Symptome einer körperlichen Abhängigkeit (z. B. Schlafstörungen beim Aufhören), aber es kann eine gravierende psychische Abhängigkeit entstehen.
Abhängiger Cannabiskonsum bedeutet eine starke Einschränkung der Lebensqualität, auch wenn viele Kiffer sich das nicht gerne eingestehen wollen. Anders als bei anderen Drogen sind die Auswirkungen bei Cannabisabhängigkeit weniger auffällig, sind versteckter und uneindeutiger. Manche Gewohnheitskiffer sind z. B. sehr unsicher, ob ihre Schwierigkeiten im Kontakt mit anderen (Unsicherheit, Schüchternheit) tatsächlich etwas mit dem Kiffen zu tun haben. Oder die Konzentrationsstörungen, die Vergesslichkeit oder depressive Stimmungstiefs. Oder die Tatsache, dass sie sich vieles wünschen und vornehmen, aber nicht „in die Gänge kommen“. Denn vielleicht gab es manche Schwierigkeiten auch schon zu Zeiten, in denen das Kiffen noch gar keine große Rolle gespielt hat.
Die Abhängigkeit von Cannabis entwickelt sich häufig deshalb, weil man unmerklich immer häufiger in Versuchung gerät, schwierige Alltagssituationen und damit verbundene unangenehme Gefühle oder Gedanken durch’s Kiffen auszublenden. Und je länger man Cannabis zur Alltagsgestaltung benutzt, umso weniger kann man sich vorstellen, dass man ohne Kiffen überhaupt gut leben kann. Außerdem lässt der nächste Joint Gefühle von Enttäuschung oder Unzufriedenheit schnell wieder vergessen…